Logbuch

7. Dezember 2022 0 Von Hardy Krüger Jr.

SONNTAG 4. DEZEMBER

Heute ist mein Anreise Tag . Die Reise geht von Timmendorfer Strand nach Lüneburg. Meine neue Arbeitsstätte, sozusagen.

Warum Sonntag, werdet Ihr Euch fragen. Eine berechtigte Frage! Nein ! Die öffentlich-rechtlichen Sender, arbeiten am Wochenende natürlich nicht ! Anders die Schauspieler. Die sitzen irgendwo im trockenen und lernen fleißig Text für die kommende Woche, habe ich mir von meinen Kollegen bei „Rote Rosen“ erzählen lassen. Was mache ich am Sonntag? Ich nehme mein „Trailer“ in Empfang ! Der wird für mich, für die Zeit meines Aufenthalts in Lüneburg , mein neues „Zuhause“ sein. Der neuer Oberstaatsanwalt Ralf Sobotta in Lüneburg, lebt also am Set in einem „Caravan“. So ein Rückzugsort ist bei dem Pensum wirklich notwendig. Als „altes Zirkuspferd“ ist das ein sehr vertrauter Ort. Das „Haus“ kommt immer mit, egal wohin die Reise geht. Ich muss zugeben, ich bin sehr neugierig, was die Firma LMC für mich organisiert hat.

MONTAG 5. DEZEMBER

Der erste Drehtag beginnt für mich sehr entspannt. Wir haben heute kein Studiodreh, sondern sind „ausser Haus“ sozusagen. Eine Szene, die in einer alten Diskothek spielt. Da heißt es „zurück in die 90er Jahre“. Das „Rote Rosen Team“ besteht aus neuen und bekannten Gesichtern, lieben Kollegen und Techniker, die ich aus anderen Produktionen schon kenne. Die Filmindustrie ist doch eine kleine Familie, hier in Deutschland. Es ist ein bisschen so ein Gefühl von „nach Hause“ kommen, wenn du ein Set betrittst und schon bekannte Gesichter siehst. Das Pensum heute ist nicht all zu groß für mich und meinen ersten Drehtag. Ich wurde herzlich in Empfang genommen und dann ging es schon gleich los. Die Szenen, die wir zu spielen hatten waren gut, um sich etwas einzuspielen, denn morgen geht die Reise erst richtig los.

DIENSTAG 6. DEZEMBERG

Der zweite Drehtag. Es ist grau, nass und ziemlich kalt. Gut das wir im Studio drehen. Egal wie kalt oder stürmisch es draussen ist, in meinem Wohnwagen ist es warm & gemütlich. Als erstes geht es ins Kostüm, dann in die Maske. Ich kann spüren, wie routiniert die Kollegen den Tag starten. Alle sind entspannt und fröhlich, mit einer kleinen Portion Anspannung. Ungewöhnlich empfinde ich die Ruhe im Studio. Die Filmsets können sehr stressig und laut sein. Hier geht alles seinen entspannten Gang. Erstaunlich bei diesem Pensum ! Für die Schauspieler ist es so, als würden sie jeden Tag ein neues Theaterstück lernen müssen. Wer das nicht erlebt hat, der kann das nicht glauben. Natürlich bleibt da nicht viel Raum für kreatives entwickeln von Situationen, dennoch ist keine Anspannung sondern eine gewisse Leichtigkeit zu spüren, die ich sehr angenehm finde. Ich bin gespannt, wie sich das ganze nach den ersten drei Monaten anfühlt.

Wenn man den ganzen Tag im Studio zu tun hat, dann verliert man das Gefühl für die „reale“ Zeit. Das Zeitgefühl bleibt auf der Strecke. Bis auf einen knurrenden Magen, der dir sagt: Es ist Mittagszeit. Später am Tag dann, holt dich die Müdigkeit ein und dir wird klar, der Tag neigt sich dem Ende zu. In diesem Moment befinde ich mich gerade, als ich diese Zeilen schreibe. Allerdings ist mein Tag noch lange nicht zu Ende. Nach Drehschluss in etwa zwei Stunden, mache ich mich auf den Weg zurück nach Berlin. Morgen ist ein wichtiger und aufregender Tag für mich.

Vor nicht all zu langer Zeit stand ich noch in den Highlands / Schottland vor der Kamera. Wir drehten eine neue Serie für Paramount +, die im Januar / Februar 2023 auf dem neuen Streamingdienst zu sehen sein wird. Morgen, am Mittwoch findet das „Opening Event“ von Paramount + in Berlin statt. Diese internationale Produktion bedeutet mir sehr viel. Seit Jahren hatte ich mir gewünscht, wieder auf internationaler Ebene spielen zu dürfen. Als einziger deutscher – männlicher Schauspieler in einer englischen Produktion. „Die Chemie des Todes“ ,so der Titel der gleichnamigen Buchreihe von Backet ist die Grundlage der neuen Reihe.

Für mich heißt das also: Nach Drehschluss, schnell ins Auto und ab nach Berlin. Eine kurze, aber hoffentlich erholsame Nacht, bevor es heißt: „Vorhang auf für Paramout + Deutschand“ !!

DONNERSTAG 8. DEZEMBER

Als meine verschlafenen Augen heute Morgen aus dem Fenster blickte, fielen große Schneeflocken vom Himmel. Ich war wieder in Lüneburg. Die Nacht war kurz und die gestrige Fahrt von Berlin nach Lüneburg war ziemlich anstrengend. Mit einer großen Freude fuhr ich los. Das „Grand Opening Event“ Paramount Plus war ein großer Erfolg. Seit heute Nacht ist der neue Streamingdienst online. Viel neue und bekannte Serien sind jetzt über Paramount abrufbar. Unsere Serie „Die Chemie des Todes“ von Simon Backet wird erst im Januar am Start sein. Dazu gibt es aber noch eine sehr coole Werbekampagne. Am 11. Januar haben wir eine Pressetour in einem ICE geplant. Mehr dazu, zur gegebner Zeit ! Versprochen !

Die Veranstaltung von Paramount fand im UCI Kino in Berlin statt. Die beste Location für eine Präsentation, finde ich. Viele bekannt und neue Gesichter feierten den neuen Streamingdienst. Für die Jungen Schauspieler ist es eine sehr gute Zeit. Es wird viel gedreht. Es hat schon lange nicht mehr so viele Produktionen weltweit gegeben, die den Jungen Schauspielern so viele Möglichkeiten bietet, sich zu etablieren.

Es ist „Goldrauschstimmung“ in der Filmbranche. Serien werden produziert, die das übliche Budget von Kinofilmen sprengen. ich höre nur: Content, Content, Content, please. Wer schreiben kann, der schreibt. Wer einen Namen hat, produziert seine eigene Serien. Es ist aufregend und faszinierend, was sich gerade in der Filmwelt bewegt.

Jetzt ist es soweit. Paramount Plus ist online und wird den Markt mit vielen Produktionen bereichern. „Die Chemie des Todes“ wird im Januar zu sehen sein.

Ich hoffe Ihr seid alle dabei.

Mittwoch 15. Dezember

Die ersten zwei Wochen in Lüneburg sind geschafft ! Kaum zu glauben, dass es nur 14 Tage sind, die ich hier vor der Kamera stand. Es kommt mir vor, als wäre ich seit Monaten schon hier. Gefühlt, eine Ewigkeit ! Vielleicht, liegt es am Studiodreh, dass sich das Zeitgefühl verabschiedet hat. Es könnte aber auch an dem täglichen Pensum liegen, dass wir Schauspieler jeden Tag aufs neue in unsere Köpfe „reinprügeln“ müssen. Die Produktion ist wie ein Schweizer Uhrwerk. Alles ist minutiös geplant. Jede Szene, jeder Ablauf, oder Wendung der Geschichte ist genau geplant und wird genauso, in der dafür vorgesehenen Drehzeit, umgesetzt.

Auch diese Produktion bleibt nicht von Überraschungen verschont. Ausfälle sind für den Produzenten ein Albtraum. Improvisieren ist auch hier eine große Kunst. Der Betrieb muss laufen. Keine Zeit für Ausfällte ! Zum Glück sind bei „Rote Rosen“ so viele Schauspieler und Nebenschauplätze vorhanden, dass es meistens eine schnelle Lösung für Ausfälle jeglicher Art gibt.

Meine Arbeit vor der Kamera hat mir schon gefehlt, muss ich zugeben. Die Herausforderung ist für mich allerdings das große Pensum, das so eine Hauptrolle mit sich bringt. In Zeiten von „Forsthaus Falkenau“ war ich das tägliche drehen von früh bis spät schon gewöhnt. Allerdings hatten wir viel mehr Zeit für das Inszenieren und Entwickeln der Szenen. Wie ist dieses Pensum zu schaffen, hat mich Alice – meine Frau – gefragt. Wichtig ist, dass man sein Rhythmus findet. Die jahrelange Erfahrung ist sehr hilfreich, um effizient und schnell zu lernen und dabei noch genug Schlaf zu finden.

Nun ist für das „Rote Rosen Team“ Weihnachtspause ! Im Januar geht es an dieser Stelle in Lüneburg weiter. Für mich heißt es morgen: Neuer Ort, neues Set und ein Drehtag bei „Frizti ! Der Himmel kann warten“.

Freitag 6. Januar 2023

Ein frohes Neues Jahr, wünsche Ich Euch allen ! Jetzt ist es so weit ! Von mir aus kann es jetzt los gehen. Die Feiertage waren sehr ruhig. Jetzt bin ich bereit für neue Aufgaben. Morgen werden die Koffer gepackt, ins Auto geworfen und schon geht es wieder nach Lüneburg. Montag beginnen die Dreharbeiten zu „Rote Rosen“.

Was steht in der kommenden Woche noch so an ? Abgesehen von den Dreharbeiten zu „Rote Rosen“, synchronisiere ich die letzten Folgen von unserer „Paramount Plus“ Serie „Die Chemie des Todes“, die wir auch am 11. Januar der Presse in Deutschland vorstellen werden. Zum Start der Serie wird es Medial noch richtig krachen. Ich freue mich sehr darauf.

Alice und ich haben noch zwei sehr tolle Projekte, die wir Euch in der kommenden Woche vorstellen werden. Ich kann noch nichts darüber sagen, da es noch streng geheim ist. Sobald sie „spruchreif“ sind, werden wir Euch natürlich über unseren Sozialen Netzwerken informieren.

Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende !