Das „Rote Rosen Logbuch“
Follow your heart but take allways a coffee with you !
Das ist eines unserer Mottos im Café „Fräulein O“ in Köpenick. Diesen Satz werde ich natürlich folgen, wenn ich meine sieben Sachen zusammenpacke und mich auf die Reise nach Lüneburg machen werde. Jeder Tag solle mit einem perfekten Kaffee starten. Damit aktiviere ich meine Lebensgeister, tanke Kraft und Energie. Die werde ich auch brauchen ,wenn es Anfang Dezember am Set von „Rote Rosen“ los geht.
Viele Freunde und Kollegen haben mich gefragt, wie ich eigentlich auf die Idee gekommen bin, wieder im öffentlichen Fernsehen zu arbeiten. Besonders bei einem täglichen Format und so viel tägliches Pensum !
Nun ich liebe Herausforderungen. Wenn man sich nicht selbst überrascht, wer tut es dann ? Niemand. Oder sogut wie niemand-ausser meine Frau!
Diese Frage ist auf der einen Seite natürlich berechtigt. Es ist eine lange Drehzeit. Viel Arbeit und wenig Zeit für anderes. Doch, wenn du einem Schauspieler sagst, er soll nicht mehr in Rollen schlüpfen, sich nicht im Austausch mit anderen Kollegen und Filmschaffenden zu arbeiten, dann ist es vergleichbar mit einem kleinen Kind, dem man die Legokiste wegnimmt.
Ich muss dazu sagen: Ich arbeite einfach verdammt gerne ! Die Frage, wie ich am besten entspannen kann, dann antworte ich meistens mit dem Satz: Bei der Arbeit ! Das ist wirklich so. Das ist auch der Grund, warum ich nicht nur meinen Beruf als Schauspieler nachgehe, sondern auch viel andere Dinge nebenbei mache. Mir fällt auch immer wieder was Neues ein. Ein kreativer Geist, ist immer in Bewegung ! Er ruht nie ! Es ist manchmal ein Fluch, aber auch ein Segen.
Ich freue mich sehr über viele Emails, bezüglich meinem Beitrag über das „Café am Ende der Strasse“. Der Sommer war toll. Wir- meine Frau Alice und ich, haben ein zufriedenes Lächeln im Gesicht, wenn wir an diese Zeit zurückdenken.
Das Café erfreute sich das ganze Jahr über tolle Gäste, Gespräche, Geschichten und Momente, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch bei all unseren lieben Gästen bedanken, die uns aus aller Welt besucht haben. Es ist durch sie ein ganze besonderer Ort geworden, der in Köpenick mittlerweile eine kleine Institution geworden ist.
Die Krönung des Jahres war die Auszeichnung zum „Genießer des Jahres 2022“ und die Aufnahme in den „Schlemmeratlas“!
Freuen können wir uns auch über die den erfolgreichen Abschluß der Filmproduktion „Die Chemie des Todes“ für Pramount +. Es waren aufregende Dreharbeiten im schönen Schottland. Der neue Streamingdienst wird noch in diesem Jahr online gehen. Die Serie startet im Januar/Februar 2023.
In vielerlei Hinsicht ist dieses Jahr ein sehr aufregendes Jahr gewesen. Zum Ende hin, wird es jetzt noch mal spannend. Die Rolle des Ralf Sobotta, der neue Oberstaatsanwalt in Lüneburg, wird auf seine ganz eigene Art eine Herausforderung. Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich mit Alice im Urlaub und bereite mich in aller Ruhe auf meine neue Aufgabe vor.
Dieses „Rote Rosen Logbuch“ wird mein Begleiter sein. Ich möchte Euch gerne an dieser neuen Reise teilhaben lassen. Wenn ich mir nun diese vielen Drehbücher auf meinem Schreibtisch anschaue, dann kann ich Euch versprechen, dass es eine spannende und unterhaltsame Reise werden wird.
Wie alles begann :
Nach Forsthaus Falkenau hatte ich mich aus dem TV immer mehr zurückgezogen. Ich lebte zu dieser Zeit noch in Österreich und widmete mich meiner Malerei / & Fotokunst, arbeitete als Dozent an der Filmakademie in Linz und konzentrierte mich auf das Schreiben meines Debütromans „Der leise Ruf des Schmetterlings“. Der Theaterbühne blieb ich nach wie vor immer treu. Ich spielte „Ziemlich beste Freunde“ / Kammerspiele Hamburg, dann Artur & Claire / Komödie Düsseldorf, später „Die Niere“ in der Komödie im Bayrischen Hof.
Als das Schicksaal dafür sorgte, dass ich Alice wieder begegnete, war ziemlich schnell klar, dass ich wieder an einem „Wendepunkt“ in meinem Leben angekommen war. ( Daraus entstand auch auch die Idee für das zweite Buch „Wendepunkte“ )
Wir heirateten, ich packte meine sieben Sachen ein und zog nach Berlin.
Wenn andere Menschen unseren Alltag erleben, schütteln sie meist den Kopf und fragen sich, ob unser Tag mehr als nur 24 Stunden hat. Es scheint so, als wären wir dafür gemacht „Alle Berge jeden Tag noch ein Stückchen mehr zu verschieben“. In Rekordzeit. Natürlich gibt es die Tage, wo auch uns die Luft ausgeht, doch irgendwie schaffen wir es doch immer wieder im nächsten Augenblick durchzustarten. Nach dem Motto: Geht nicht? Gibts nicht !
Während des Lockdowns haben wir unser Haus renoviert, Bücher geschrieben, einen Kinfofilm gedreht ,getanzt , gesungen und sogar das Café „Fräulein O“ übernommen. Zwischen Kuchenbacken und den üblichen Alltagsstress, noch mal schnell eine Serie in Schottland gedreht und das Musikal „The Rocky Horror Picture Show“ gerockt. Was jetzt ?
In den letzten drei Jahren kam immer wieder die Anfrage, ob ich nicht wieder für die öffentlich rechtlichen Sender arbeiten möchte. Gäste im Café fragten oft, wann sie den Herrn Krüger wieder im TV sehen können.
So saßen Alice und ich eines Abend zusammen und überlegten, ob es vielleicht wieder an der Zeit wäre, für das deutsche Pubikum eine Serie zu drehen. Die Produktion von „Rote Rosen“ hatte immer mal wieder angefragt. Zeitlich war das für mich allerdings in den letzten Jahren nicht umsetzbar gewesen.
Zusammen mit dem Produzenten Kai Pegel suchten wir nach einem geeigneten Zeitpunkt, um eine neue Figur in die Serie zu etablieren. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen.
Es kam der Tag, da hatten sich die Autoren zusammengesetzt und sich einen Plan gemacht. Der Anruf des Produzenten kam und ich fuhr nach Lüneburg um die Kollegen und das Studio kennenzulernen. Kurz darauf war alles schon „eingetütet“ und nun sitze ich hier und schreibe die ersten Seiten des „Rote Rosen Logbuches“.
Leider komme ich nicht dazu !! Aber es wird auch wieder andere Zeiten geben !