Das Café am Ende der Strasse

Das Café am Ende der Strasse

11. März 2022 13 Von Hardy Krüger Jr.

Ich erzähle Euch heute mal von einem Traum. Morgens stehe ich auf, Timba am Fußende schaut schon aufgeregt zu mir. Ich gib ihn ein kleines Zeichen. Timba, unser Hund kennt das Ritual schon ! Wir schleichen uns ganz leise aus dem Schlafzimmer, damit Alice noch ein bisschen schlafen kann. Ich ziehe mir meine Laufschuhe an und los gehts ! Wir laufen durch den Wald, und begrüßen den sonnigen Tag. Timba liebt die frühe Gassirunde. Für Ihn könnte sie gar nicht lange genug dauern. Wir wollen aber zurück sein, bevor Alice aufwacht, denn ein ganz wichtiges Ritual war schon immer der „guten – Morgen – Hallo – WACH -Café“ im Bett zu trinken. Vielleicht mit einem kleinen Frühstück.

Portofino, Italy fishing village and commune in the Metropolitan City of Genova at dusk.

Mit der alten Vespa fahre ich dann los in durch das kleine Dorf zu unserem kleinen Laden. Ein Café/Restaurant. In meiner Vision lag er natürlich direkt am Strand. In einem Land, wo immer die Sonne scheint. Die Strassen sind noch leer, doch die Energie der Nacht ist noch zu spüren. Du hältst noch kurz am Markt auf der „Piazza“ und host alles was frisch und gut aussieht für die Küche. Trinkst noch schnell einen guten Espresso an der Ecke, wie jeden Morgen und schiebst dann das Tor von Deinem Laden nach oben und öffnest die Tür deines Cafés.

PISA, ITALY – JULY 14, 2017: vespa scooter standing near building in old city, Pisa, Italy

Das Leben an sich ist nicht spektakulär. Es hat seine Rituale und Routinen. Die wiederholen sich zwar jeden Tag mehr oder weniger auf die eine oder andere Art. Doch der Tag und das Leben dort am Strand ist einfach. Man braucht nicht viel um zu leben. Man Lebt von Sonne & Meer, von guten Espresso und gutes Essen. Man steht mit der Sonne auf und lebt in die warmen Nächte hinein. Die Gäste kommen aus aller Welt in unseren kleinen Laden und verweilen ein kleine Weile. Manche kommen jeden Tag, andere vielleicht nur ein einziges Mal aber gehen mit guten Erinnerungen.

Vielleicht gibt es in dem Haus noch ein paar Zimmer zur Übernachtung. Nicht viele. Jedes Zimmer hat sein eigenen Stil. Die Zimmer sind sehr beliebt und viele Gäste kommen auch, nur um eine Nacht in diesem Haus zu übernachten. Sie wissen nämlich über den Ausblick in der Früh, wenn sie aufstehen, bescheid. Es ist der schönste an der ganzen Küste. Ganz zu schweigen von den Sonnenuntergängen, die man jeden Tag aufs neue bewundern kann. Am besten kann man sie aber mit all den anderen Sonnenanbetern am Strand zelebrieren. So wie die Menschen auf Ibiza, Hawaii, Brasilien oder Italien.

Sandy seashore at sunset

Diesen Traum träume ich schon seit dem ich denken kann.

Unsere Freunde haben uns für verrückt erklährt, in der Zeit einer Pandemie ein Café aufzumachen. Da stellt sich aber die Frage: Gibt es einen richtigen / oder falschen Zeitpunkt einen Traum zu realisieren ? Meine Antwort ist ganz klar: Nein ! Es gibt nur die Gelegenheit. Entweder du ergreifst sie oder nicht. Träume weiter oder mache ihn zu Realität auch wenn es velleicht nach einiger Zeit heißt. Ausgeträumt. Man hat es dann wenigstens versucht. Das ist das entscheidende. Irgendeiner machte es nämlich , da draußen. Er realisiert seinen Traum.

„Euch beiden fällt doch immer wieder was verrücktes ein, oder ?!“

Wir sind ins kalte Wasser gesprungen, Alice und Ich ! Bevor wir es so richtig realisiert haben hatten wir schon ein eigenes Cafe !. Zugegeben, man hat uns ziemlich über den Tisch gezogen. Finanziell hätten wir das besser verhandeln können, dennoch waren wir so verrückt und haben zugeschlagen. Vieles was wir an Geräte und Möbeln übernommen haben, konnten wir sofort entsorgen. Es war kein guter Deal, wenn ich ehrlich bin. Überhaupt nicht. Das ist datürlich gefährlich, wenn man emotional solch eine Entscheidung trifft. Aber wer hat gesagt, das jeder Traum, den man realisiert auch einfach und reibungslos umgesetzt werden kann. Keiner !

Erfahrungsgemäß sind die Dinge, für die man kämpfen muss, die am längsten Freude bereiten und nachhhaltig sind. ( Ich liebe dieses Wort. Es ist so schön unemotional „nachhaltig“ aber in der heutigen Zeit kommt er in jeden zweiten Satz vor. Keine Frage die Bedeutung ist sehr wichtig und wertvoll.) Die deutsche Sprache ist es, die manche Wörter, wie soll ich sagen, Wörter eine andere Farbe im Klang gibt, als ihre eigentliche Bedeutung haben sollte. Aber vielleicht geht es nur mir so, da ich ein großer Freund des mediterranen Lebensstils und ihren Sprachen bin.

Da sind wir ja auch schon beim nächsten Thema. Ist es nicht schön einen Ort zu schaffen, wo Du gerne mal Zeit und Raum vergisst. Nur für einen Moment. Für die dauer eines Espressos, eines Latte Macciato oder eines selbstgebackenen Kuchen frisch aus dem Ofen ? Alles mit Liebe zubereitet. Im Hintergrund läuft schöne Musik. Kaum hörbar, aber beruhigend.

Das Meer ist zwar weit weg und die Sonne lässt sich hier auch noch ein paar Wochen (gefühlt ) im Jahr blicken, aber egal !

Die Tische sind klein, wackeln gerne ein bisschen und die Stühle sind bunt zusammen gewürfelt. Genau wie die Teller, die aus Omas Schrank stammen könnten. OK ! Es liegt nicht am Meer und die Sonne sieht man auch nur ein paar Wochen im Jahr. Die Mentalität ist auch anders, aber es ist für uns ein kleiner Anfang von einem großen verrückten Traum. Das ist für mich das schönste Geschenk. Meine Frau Alice macht diesen Quatsch einfach mit. Manchmal könnte sie mich zwar dafür zum Mond schießen, aber so bin ich leider nun mal. Immer verrückte „Flausen“ im Kopf. „Mit den Füßen in Sand und den Kopf in den Wolken“, wie mein aller Herr immer zu mir sagte ! Wie recht er hatte !

Bitte beachten Sie die besonderen Hinweise!Sonderkonditionen! Mindesthonorar! Credit muss lauten: Mario Erdmann/action press für Bauer Stars&Stories. Exklusiv: Hardy Krüger jr. mit Ehefrau Alice und dem gemeinsamen Hund in Berlin / 031121

Kaum hatten wir das Café „Fräulein O“ geöffnet, kamen Gäste aus aller Welt….

Köpenick ist ein beliebter Ausflugsort ! Viele Besucher die nach Berlin kommen, wollen auch Köpenick sehen. So kamen dann auch viel Engländer, Spanier, Italiener und Asiaten in das kleine Café am Eck. Sie waren alle sofort beseelt und glücklich. Junge und alte Leute. Influenzer, YouTuber oder alt eingesessene Köpenicker, besuchten uns.

Wir haben uns auch nicht von der Pandemie abschrecken lassen. Auch heute kämpfen wir um jeden Tag und hoffen auf die kommenden Wochen und Monate. Oft mussten wir unser geliebtes Café wegen Personalmangels, Corona Auflagen schließen. Der Traum von Café ist in diesen Zeiten eine große Herausforderung. Das muss ich leider gestehen. Wir geben aber nicht auf und sind sicher, dass wir noch sehr viele schöne Momente erleben werden. Vielleicht ist das 2. Café „Fräulein O“ dann tatsächlich am Meer.

Von Menschen und ihren Geschichten….

Wer hat nicht dieses fantastische Buch von John Strelecky gelesen. John, der Protagonist der Geschichte veriirt sich mit seinem Auto und Landet im Café am Ende der Welt. Nicht nur, das er dieses Café nicht kannte und auch nirgendwo auf einer Karte zu finden war. Dieser kleine Zwischenstop veränderte sein Leben. Ein „Wendepunkt“ in seinem Leben, sozusagen.

Dieses besondere Café, das so plötzlich in Johns Leben aufgetauchte, ist auch mir begegnet. Nicht etwa am Ende der Welt, nein! Sondern am Ende einer kleinen Strasse in der Altstadt von Berlin – Köpenick. Und genau wie im Buch „Das Café am Ende der Welt“, veränderte es mein Leben. Es standen zwar keine drei Fragen auf der Speisekarte, dennoch hat ich sie in meinem Kopf, als ich das erst mal vor dem alten Siebträger mit den Namen „San Remo“ stand und mir meinen ersten eigenen Espresso machte. Zu diesem Zeitpunkt hatten Alice und ich den Übernahmevertrag schon unterschrieben.

Wir waren uns beide noch nicht wirklich im klaren, was wir da gerade gemacht haben. Doch irgendwie fühlte sich das alles richtig an. Jedem, dem du davon erzählt hast, hat die Hände über den Kopf zusammen geschlagen: „in Zeiten wie diesen, kannst du doch kein Café aufmachen. Das ist doch Irrsinn. Womit sie alle total Recht haben.

Wie oft haben wir im Leben gehört: Du dies, oder das. Nein ! Lass die Finger davon ! Ich habe was besseres für Dich oder ähnliches ? Im Lauf meiner Karriere oder meines Lebens habe ich schon oft viele Fehler gemacht, weil ich auf andere gehört habe. Ich keine Ahnung hatte, jemandem einen Gefallen tat, oder Dinge gemacht, die man „halt so macht“. Kinder, Haus, Hund, Auto und all die vielen Dinge, die angeblich so wichtig sind.

Wenn ich überlege, welche von den tausenden Entscheidungen, die ich in meinem bisherigem Leben getroffen, aus meinem Bauch heraus entschieden habe, dann sind das nicht viele, aber meistens die Richtigen.

Es gäbe sicher keinen schlechteren Zeitpunkt ein Café aufzumachen, als jetzt. Aber warum eigentlich nicht. Vielleicht gerade jetzt.

Der erste Espresso im unserem eigenen Kaffee hatte etwas magisches. Er schmeckte wie in Italien. Hatte eine wunderbare „Creme“ und die Farbe war dunkelbraun. Der Duft der von dieser kleinen Tasse ausging, erinnerte mich an den Geruch der Espressobars in Italien oder Spanien. Ich nahm den Duft in mir auf fühlte einfach nur Glück.

Bitte beachten Sie die besonderen Hinweise!Sonderkonditionen! Mindesthonorar! Credit muss lauten: Mario Erdmann/action press für Bauer Stars&Stories. Exklusiv: Hardy Krüger jr. mit Ehefrau Alice und dem gemeinsamen Hund in Berlin / 031121

Nun hat John keinen Espresso getrunken und ich hatte mich auch nicht verfahren, so wie er, in der Geschichte „Das Café am Ende der Welt“, doch ich teilte sicher dieses eine Gefühl mit ihm: „An diesem Ort passieren ganz wunderbare Dinge, das war uns beiden sicher schon ganz klar.

Eigentlich war es immer nur einer von vielen kleinen Träumen, die man so in den Tag hinein träumt. So wie man mal von einer kleinen Hütte am Wasser träumt, so hatte ich den Traum eines Tages hinter den Tresen meines eigenen Cafés zu stehen.

Das Café ist aber viel mehr als das !

Ich heiße zwar nicht John, was aber auch keine Rolle spielt, und habe mich auch ganz bewusst für ein Leben hier in Berlin entschieden. Es war also kein Zufall, das ich hier gelandet bin. Es war die Liebe !

Ich bin davon überzeugt, dass es auch in der Liebe, wie in allen Belangen des Lebens keine Zufälle gibt. Alles passiert aus einen bestimmten Grund. Warum es gerade hier und jetzt passier, oder mal gerade mir ? Diese Fragen kennen wir doch alle, nicht war. Die Antworten bleiben auch für eine Weile offen, bis wir etwas aus dieser Erfahrung gelernt haben. Dann bekommen wir die Antwort auf unsere Fragen, auf die wir schon lange gewartet haben und stolpern meisten in ein neues Abenteuer. Das ganze nennt man Leben. Es ist eine ziemlich einfach Sache, die manchmal, sehr kompliziert werden kann. Wie kompliziert, das hängt meistens von uns ab und natürlich von den Umständen. Doch eines kann ich Euch ganz klar sagen: Wir sind nicht hier um Probleme zu lösen ! Wir sind hier, um eine aufregende, spannende, abenteuerliche Reise vor uns haben.

In meinem 2. Buch, „Wendepunkte“, das am 1. November 2021 erschienen ist, beschreibe ich viele Wendepunkte in meinem Leben. Es ist eine Art Biografie, wenn man so will. Sie endet genau hier. In Köpenick. An diesem Wendepunkt beginnt also ein neues „Kapitel“.

Jeder, der meine Bücher kennt, der weis, dass wir Krügers immer für Überraschungen gut sind. Welche Überraschungen sind die besten ? Die, mit denen man sich selbst überrascht. Das sind meistens diese Art von Überraschungen, die kein materiellen Ursprung haben. Sie kommen aus dem Herzen. Wenn etwas dein Herz zum „hüpfen“ bringt, meine ich, dann reden wir von genau diesen Momenten, die Dein Leben einen neuen „Schubs“ geben.

Ist es nicht wunderbar einfach mal was verrücktes zu machen, was vielleicht im ersten Moment, sinnlos, riskant, blödsinnig oder albern erscheint ? Wer sich das schon mal getraut hat, der weis wovon ich rede ! Wenn du aufgeregt bist, dein Herz klopft und du das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommst, weil du es tatsächlich gemacht hast.

Dennoch ist das, was John wärend seines Aufenthaltes an diesem magischen Ort erlebt, sinnbildlich für das zu verstehen, was ich auch ifür mein Leben begriffen habe. Es geht nicht darum wieviel du erreichst hast, wie groß den Haus ist, oder wieviele Kinder du auf die Welt gesetezt hast. Es geht darum, sich die richtigen Fragen zu stellen.

John hat sich mit seinem Auto also verfahren und sieht an einer Kreuzung im Nirgendwo ein Licht. Er steuert den Wagen darauf zu und entdeckt das „Cafe am Ende der Welt“. Parkt sein Auto und setzt sich an einem Tisch. Die Freundliche Bedienung begrüßt Ihn mit einem Lächeln und legt ihm die Speisekarte auf den Tisch. „lies sie sorgfälltig hatte sich , glaube ich zu ihm gesagt“. John hatte großen Hunger und freute sich auf eine leckere Mahlzeit. Stattdessen ließt er drei Fragen in der Speisekarte, die Ihn sehr verwirrten.

»Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?«

Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.

Auf unsere Spreisekarte stehen natürlich keine Fragen, doch das kleine Café am Ende der Grünstrasse ist ein Ort, wo man sich eine kleine Auszeit gönnt. Vielleicht denkt man über seine eigenen Fragen nach. Fast ein entschluss, geht einen neuen Weg, oder genießt einfach das „Hier und Jetzt“.

John Strelecky schrieb mal sehr treffend: „Das Leben ist in Wirklichkeit eine große Ansammlung von JETZT-MOMENTEN !

Wir sind alle so oft getrieben von Gedanken, die in der Vergangenheit zurückliegen, oder wir machen uns verrückt, was Morgen passieren könnte. Unser Kopf ist so sehr damit beschäftigt, dass wir das „Hier und Jetzt“ nicht wahrnehmen können. Die Gegenwart ist gefüllt mit Überraschungen, Zeichen und Abenteuer.

Natürlich haben wir alle unsere Ängste und Sorgen. Da sind wir alle gleich. Ich habe das Gefühl, das die Welt sich selbst aus den Angeln hebt. Krieg in der Ukraine, Inflation, Armut und Corona zwingt uns in die Knie. Eine schlimme Zeit, die uns aber vieles aufzeigt. Nichts ist selbstverständlich ! Wir müssen dankbarer und achtsamer sein. Jetzt haben wir die Chance zu zeigen, wie sehr wir füreinander da sind. Wer dein Freund ist und wen du aus deinem Leben verbannen solltest.

Wir sollten allen Menschen Orte der Hoffnung schaffen. Für uns ist es das Café und die Menschen, die uns besuchen.

Mit unserer Organisation “ The Pätschwörg Company“ e.V. & unseren „Care-Cakes“, die wir in unserm kleinen Café „Fräulein O“ verkaufen, unsterstützen wir Menschen, die Hilfe brauchen. Es ist ein kleiner Anfang für eine große Sache. Es ist Alice und meine Herzenssache für die wir weiter kämpfen, egal wie lange es dauert.

Alice, ich und mein Team freuen uns auf Euren Besuch. Schaut einfach vorbei ! Eine Tischreservierung ist ratsam, da wir nur wenige Plätze haben. Ruft einfach an: 030/ 23363976 Adresse: Grünstrasse 13 / 12555 Köpenick